Ben Hur

  • Produktionsland: USA
  • Erscheinungsjahr: 1959
  • Länge: 222 Minuten
  • Genre: Monumental
  • FSK: 16
  • Musik: Miklós Rózsa
  • Regie: William Wyler
  • Charlton Heston: Judah Ben-Hur
  • Haya Harareet: Esther
  • Stephen Boyd: Messala
  • Jack Hawkins: Quintus Arrius
  • Martha Scott: Miriam
  • Cathy O’Donnell: Tirzah
  • Hugh Griffith: Scheich Ilderim
  • Finlay Currie: Balthasar
  • Sam Jaffe: Simonides
  • Frank Thring: Pontius Pilatus
  • André Morell: Sextus
  • Terence Longdon: Drusus
  • George Relph: Kaiser Tiberius
  • Adi Berber: Malluch
  • Marina Berti: Flavia
  • Richard Coleman: Metellus
  • Claude Heater: Jesus Christus
  • José Greci: Maria, Mutter Jesu
  • Laurence Payne: Josef von Nazaret
  • Ferdy Mayne: Kapitän des Rettungsschiffs

Im Jahr 26 nach Christi Geburt: Judah Ben-Hurs Jugendfreund, der Tribun Messala, der ihm einst das Leben gerettet hat, wird Befehlshaber in Jerusalem und ist gewillt, jeden Akt einer Rebellion im Keim zu ersticken. Die Wiedersehensfreude ist sowohl bei Judah, seiner Mutter Miriam und seiner Schwester Tirzah als auch bei Messala zunächst groß. Die Jahre der Trennung haben die Freundschaft jedoch schwer erschüttert. Schnell wird klar, dass das Leben der beiden Männer eine entgegengesetzte Wendung genommen hat. Während sich Judah seiner Familie und seiner Heimat verpflichtet fühlt, entwickelte Messala beim Militär ein bedingungsloses Sendungsbewusstsein. Er glaubt daran, ohne Rücksicht auf Verluste die Interessen des Römischen Reiches durchsetzen zu müssen. Schwerste Rechtsbrüche nimmt er dabei in Kauf und meint auch Judah dafür gewinnen zu können. Nach einer großen Freundschaftsgeste Judahs, der dem alten Freund ein wertvolles Araber-Pferd schenkt, verlangt Messala, ihm alle einflussreichen Personen zu nennen, die sich kritisch zu Roms Vorherrschaft in Judäa geäußert hätten. Judah verweigert sich einem solchen Ansinnen. Messala jedoch gibt nicht nach und stellt ihn vor die Wahl: „Entweder bist du für mich oder gegen mich.“ Judah antwortet, ohne zu zögern: „Wenn das die Wahl ist, dann bin ich gegen dich!“ Schwer enttäuscht und im Streit verlässt Messala sofort das Anwesen des Freundes und stößt damit auch Miriam und Tirzah vor den Kopf, die gerade das Gastmahl vorbereiten.

Als Judahs Verwalter Simonides aus Antiochia zum jährlichen Rechenschaftsbericht erscheint, ist auch dessen Tochter Esther dabei, da für sie eine arrangierte Ehe mit einem Kaufmann vorgesehen ist. Judah hat Simonides als Sklaven von seinem Vater geerbt und somit auch dessen Tochter. Judah stellt jedoch klar, dass er von Sklaverei und Leibeigenschaft gar nichts hält und Simonides als Freund des Hauses betrachtet. Für eine Heirat muss sie ihren Herrn um Erlaubnis bitten, und Judah schenkt ihr die Freiheit als Hochzeitsgeschenk. Beide kennen sich allerdings schon seit ihrer Kindheit und hegen Gefühle füreinander.

Judah ist noch ledig, weil er bisher noch keine Frau gefunden hat, die er liebt. In der Nacht vor den noch folgenden, schrecklichen Ereignissen gestehen sich beide ihre Liebe zueinander. Judah nimmt Esther ihren „Sklavenring“ und steckt ihn auf seinen kleinen Finger, gleichzeitig gelobt er, diesen Ring so lange zu tragen, bis er die Frau findet, die er heiraten möchte.

Als der neue Statthalter Valerius Gratus seinen Dienst in Jerusalem antritt, beobachten Judah und Tirzah von der Dachterrasse ihres Hauses aus die Parade zu dessen Ehren. Gerade als Gratus unter ihnen vorbeireitet, lehnt sich Tirzah über die Brüstung, wodurch einige lose Dachziegel hinabfallen und unmittelbar neben Gratus aufschlagen. Das Pferd des Gratus scheut und wirft seinen Reiter ab. Römische Soldaten dringen daraufhin in das Haus der Familie Judah Ben-Hur ein. Wider besseres Wissen beschuldigt Messala seinen Jugendfreund Judah eines Attentats und lässt ihn und seine Familie ins Gefängnis schaffen. Erst danach überprüft Messala die Fakten zu diesem vermeintlichen Attentat auf der Dachterrasse und überzeugt sich davon, dass tatsächlich auch andere Ziegel im Bereich der Unglücksstelle lose sind. Es muss ihm also klar sein, dass er im Unrecht ist, wenn er seine Anklage aufrechterhält.

Noch im Gefängnis schwört Judah, Rache an Messala zu nehmen. Als der Verwalter Simonides von der Verhaftung hört, versucht er, sich für Judah einzusetzen, aber noch während seines Gesprächs mit Messala wird auch er verhaftet. Er wird gefoltert und später als gehunfähiger Körperbehinderter wieder freigelassen. Judah wird ohne Verhandlung für schuldig befunden, verurteilt und von Messala nach Tyros auf die Galeeren geschickt.

Auf dem von römischen Soldaten begleiteten Marsch zu den Galeeren nach Tyros müssen Judah und andere Gefangene eine Wüste durchqueren. Bei einer Rast in Nazareth dürfen alle trinken; nur Judah wird das Wasser verweigert. Ein ihm unbekannter Zimmermann – Jesus – gibt ihm Wasser zu trinken. Der den Sklavenzug führende Offizier will dies zunächst unterbinden, lässt aber davon ab, als er dem Fremden von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht.

Nach drei offenbar fürchterlichen Jahren auf den Galeeren begegnet dem, an seine Ruderbank geketteten, Judah der Flottenkommandeur, der neue Konsul Quintus Arrius. Dieser hat vor nicht langer Zeit seinen Sohn, den Stammhalter seines Geschlechts, verloren. Er verdeckt seine Trauer durch ein betont hartes Auftreten und einen pessimistischen Fatalismus. Arrius ist daher von der unerschütterlichen Lebensenergie und dem Aufbegehren beeindruckt, das er in Ben Hur erkennt. Der Kommandeur lässt Judah, der als Galeerensträfling nur mit „41“, der Nummer seines Ruderplatzes, angesprochen wird, zu sich in die Kabine rufen und bietet ihm an, als Gladiator oder Wagenlenker in der Arena ein neues Leben zu beginnen. Judah, der die seelischen Qualen des Arrius erkennt, lehnt dies ab und wird zurück unter Deck an sein Ruder geschickt. Als die erwartete Seeschlacht mit makedonischen Piraten bevorsteht, lässt Arrius in einem Gnadenakt Judah losketten. In der Schlacht wird die Galeere versenkt. Judah versucht in dieser Situation, so viele Mitgefangene wie möglich zu befreien und rettet auch den ins Wasser gestürzten Kommandeur vor dem Ertrinken. Judah zerrt Arrius auf ein Wrackteil und kettet Arrius daran fest, als dieser versucht, sich selbst zu töten. Selbst als Judah bemerkt, dass es ein römisches Schiff sein wird, das sie retten wird – und sein Sklavendienst daher wohl weitergehen wird – ergibt er sich diesem Schicksal. Nachdem die beiden Schiffbrüchigen von der Trireme an Bord genommen worden sind, erfährt Arrius, dass die Schlacht für Rom siegreich ausgegangen ist. Dankbar überlässt er seinem Retter Judah den ersten Schluck aus dem ihm gereichten Becher mit Wasser.

Arrius wird mit einem Triumphzug geehrt. Aus der Hand von Kaiser Tiberius erhält er den Feldherrenstab. Auf Befürwortung des Triumphators holt der Kaiser Auskünfte über Judah ein. Indirekt hatte Tiberius schon Zweifel an der Schuld des Verurteilten aufkommen lassen. Daher schenkt er dem Flottenkommandeur den Sklaven Judah. Arrius soll nun selbst über das Schicksal seines Mündels entscheiden. Judah wird bei Arrius ein erfolgreicher und bekannter Wagenlenker im Circus Maximus. Das neue Sportidol lebt sich im Kreis der römischen Elite ein – voll Sorge, Mutter und Schwester nie mehr wiedersehen zu können. Monate später adoptiert Arrius Judah, für den er väterliche Gefühle entwickelt hat. Anlässlich eines glanzvollen Fests verkündet er, dass nun Judah auch Träger seines Namens und Erbe seines Vermögens sei. Vor den anwesenden Gästen übergibt Arrius seinen Siegelring an Judah, der ihn sichtlich gerührt entgegennimmt. Judah gelobt in einer kurzen Ansprache, den Ring ehrenvoll und mit großer Dankbarkeit tragen zu wollen. Arrius und Judah erfahren auf diesem Fest, dass ein Bekannter des Flottenkommandeurs, Pontius Pilatus, der selber einen Rennstall besitzt, zum Statthalter in Judäa ernannt worden ist. Pilatus, der eigentlich nach Alexandria wollte, kann seinem neuen Amt nichts gutes abgewinnen. Arrius sieht jedoch durch seine Bekanntschaft mit Pilatus eine Möglichkeit, das Unrecht, das Judah widerfahren ist, zu korrigieren. Doch seinen Adoptivsohn treibt die Sorge um, zu spät zu kommen, wenn er jetzt noch länger in Rom bleiben würde. Wehmütig lässt Arrius ihn daher nach Jerusalem aufbrechen.

Auf seiner Heimreise lernt Judah Balthasar aus Alexandria kennen, einen alten Mann, der auf der Suche nach dem Erlöser aus Nazareth ist und dabei sein will, wenn dieser sein Werk beginnt. Er erzählt davon, dass er einst einem Stern nach Betlehem folgte und dort ein neugeborenes Kind sehen konnte, in dem seiner Meinung nach Gott lebe. Balthasars Gastgeber ist der arabische Scheich Ilderim, ein wahrer „Pferdenarr“, der seine Pferde für Wagenrennen ausbildet. Ilderim, der seine Pferde (Lipizzaner) auch seine „Kinder“ nennt, hat ihnen die Namen von Sternen gegeben. Der Scheich ist beeindruckt von Judahs Fähigkeit, mit Pferden umzugehen, und versucht ihn davon zu überzeugen, als Wagenlenker an einem Rennen im Circus von Jerusalem teilzunehmen. Er soll den dortigen Favoriten besiegen, den Tribun Messala (Meister des Ostens). Scheich Ilderim bemerkt sofort, dass Judah mit ihm wohl noch eine Rechnung offen hat. Judah lehnt jedoch zunächst ab. Er ist fest entschlossen, Messala zu töten, und zieht weiter.

Von Esther, die ihn voller Freude in Jerusalem willkommen heißt, erfährt er, dass das Vermögen der Familie Hur eingezogen wurde und Esther sich mit ihrem Vater versteckt hält. Judah taucht in römischer Toga bei einem überraschten Messala auf und fordert zu erfahren, was aus Mutter Miriam und Schwester Tirzah geworden ist. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, drückt Judah das Abbild des Siegelringes, welchen er von Quintus Arrius bekommen hatte, in eine Wachstafel und wirft sie auf den Tisch vor Messala mit der Aufforderung, ihn nicht zu enttäuschen. Im Auftrag von Messala sucht man im Gefängnis nach den beiden. Als man sie in ihrem unterirdischen Verlies findet, stellt sich heraus, dass beide an Lepra erkrankt sind, weswegen sie auch sofort aus dem Kerker entfernt werden. Sie wollen ins Tal der Aussätzigen, suchen davor aber noch Esther auf und bitten diese, Judah nichts über ihre Existenz und ihre Krankheit zu verraten, er solle sie so in Erinnerung behalten, wie sie früher waren. Unter Tränen verspricht Esther, Judah über ihre Begegnung nichts zu erzählen.

Als Judah von dem Besuch bei Messala aufgewühlt zurückkehrt, behauptet Esther, seine Mutter und Schwester tot im Kerker gesehen zu haben. Judah will das nicht glauben und gerät daraufhin noch weiter in Wut auf Messala. Jetzt erinnert sich Judah an das Gespräch mit Scheich Ilderim, der ihm sagte, dass es in der Arena keine Regeln gebe und viele Männer bei den Wagenrennen auch den Tod fänden.

Judah tritt mit Ilderims Pferden beim Rennen an, das er als Möglichkeit sieht, an Messala Rache zu nehmen. Messala fährt einen „griechischen“ Wagen, an dessen Radnaben außen messerscharfe Fräsen montiert sind. Damit provoziert er Unfälle und bringt mehrere Gespanne zum Sturz, indem er nahe an den konkurrierenden Wagen heranfährt und mit den Fräsen dessen Speichen zerstört. Judah entkommt solchen Angriffen nur knapp. Als sich in der vorletzten Runde bei einer neuerlichen Attacke die Räder beider Wagen ineinander verkeilen, stürzt Messala selber, gerät unter die Hufe nachfolgender Gespanne und bleibt schwerverletzt liegen. Judah gewinnt das Rennen. Im Sterben liegend, gibt Messala Judah den Hinweis, dass dessen Mutter und Schwester nicht tot sind – er solle sie im Tal der Aussätzigen suchen. Als Judah dort nach ihnen Ausschau hält, trifft er auf Esther, die ihnen gerade Essen bringt. Mit Mühe kann sie Judah davon abhalten, sich bei Miriam und Tirzah zu erkennen zu geben.

Judah ist weiterhin von Rache beseelt; Esther dagegen folgt den Worten des Friedens, die von einem Mann aus Nazareth namens Jesus gepredigt werden, und beschwört Judah, seinen Hass ruhen zu lassen. Als sie wieder im Tal der Aussätzigen ist und Judah überraschend auftaucht, beschließen sie, Miriam und Tirzah zu Jesus zu bringen. In der Stadt erfahren sie jedoch bestürzt, dass diesem der Prozess gemacht wird. Auf dem nun folgenden Kreuzweg erkennt Judah Jesus als den Mann wieder, der ihm einst in Nazareth Wasser zu trinken gegeben hatte. Als Jesus unter seinem Kreuz zu Boden stürzt, will Judah ihm seinerseits Wasser zu trinken geben, wird aber von einem römischen Soldaten weggestoßen.

Judah wird betroffen Zeuge von der Kreuzigung Jesu. Balthasar deutet das Geschehen nicht als Ende, sondern als Anfang. Während Jesu Sterben zieht ein großes Unwetter auf; Miriam und Tirzah werden durch ein göttliches Wunder von ihrer Lepra geheilt. Zu Hause berichtet der sichtlich bewegte Judah Esther von der letzten Bitte Jesu am Kreuz: Vergebung für seine Peiniger, die nicht wüssten, was sie tun. Zudem versichert er wörtlich, dass er spürte, wie die Worte Jesu ihm „das Schwert aus der Hand nahmen“ und er fortan auf Rache verzichten werde. In der „Schlusseinstellung“ trifft Judah seine Mutter und seine Schwester, beide geheilt von der schrecklichen und damals unheilbaren Krankheit Lepra. Mit Tränen in den Augen schließt Judah seine wiedergewonnene Familie in die Arme und beginnt mit ihnen eine neue Zukunft.

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