Marnie

  • Produktionsland: USA
  • Erscheinungsjahr: 1964
  • Länge: 130 Minuten
  • Genre: Thriller
  • FSK: 16
  • Musik: Bernard Herrmann
  • Regie: Alfred Hitchcock
  • Tippi Hedren: Marnie Edgar
  • Sean Connery: Mark Rutland
  • Diane Baker: Lil Mainwaring
  • Louise Latham: Bernice Edgar
  • Martin Gabel: Mr. Sidney Strutt
  • Alan Napier: Mr. Rutland
  • Bob Sweeney: Cousin Bob, Anwalt
  • Milton Selzer: Mann auf der Rennbahn
  • Mariette Hartley: Ms. Clabon, Sekretärin
  • S. John Launer: Sam Ward, Büroleiter
  • Bruce Dern: Matrose
  • Melody Thomas Scott: Marnie als Kind
  • Kimberly Beck: Jessie, Nachbarskind
  • Edith Evanson: Rita, Putzfrau
  • Meg Wyllie: Mrs. Turpin

Marnie Edgar, die unter einem falschen Namen als Sekretärin arbeitet, hat ihrem Chef, dem Steueranwalt Sidney Strutt, fast 10.000 US-Dollar gestohlen. Sie flüchtet vom Ort des Geschehens und besucht zunächst ihr Pferd auf einer Ranch in Virginia, bevor sie sich auf den Weg zu ihrer Mutter Bernice nach Baltimore macht, die in der Nähe des Hafens wohnt. Obwohl Marnie ihre gehbehinderte Mutter mit Geld unterstützt und mit Geschenken überhäuft, verhält sich die Mutter distanziert und scheint selbst das Nachbarsmädchen Jessie lieber zu mögen als sie.

Um wieder zu Geld zu kommen, bewirbt Marnie sich mit neuer Sozialversicherungskarte bei dem Verlag von Mark Rutland um eine Stellung als Sekretärin. Mark Rutland ist reich, er ist Witwer und hat Marnie schon einmal bei Strutt gesehen. Er hegt zwar den Verdacht, dass sie eine Diebin ist, fühlt sich aber sehr zu ihr hingezogen. Als er erfährt, dass sie sich für Pferderennen interessiert, lädt er sie auf eine Rennbahn ein. Nachdem er sie auch seinem Vater vorgestellt hat und ihr allmählich zu nahegekommen ist, plündert sie den Firmentresor und verschwindet. Mark zeigt sie nicht an, sondern legt das Geld aus seiner eigenen Tasche in den Safe zurück. Er lässt sie durch einen Detektiv suchen und will die Hintergründe ihres Verhaltens herausfinden. Da er sie in Kenntnis ihrer kriminellen Vergangenheit in der Hand hat und sich angeblich selbst strafbar macht, wenn er sie nicht anzeigt, erpresst er ihr Einverständnis zu einer Heirat.

Die Hochzeitsnacht auf einem Luxusdampfer verläuft katastrophal. Marnie verweigert sich und Mark verspricht, sie nicht anzurühren. Daran hält er sich zunächst. Eines Abends dringt er aber in das gemeinsame Schlafzimmer ein und vergewaltigt sie. Als er aufwacht, ist Marnies Bett leer. Mark sucht das Schiff ab, findet sie wie leblos im Swimmingpool und kann sie noch vor dem Ertrinken retten. Sie brechen die Reise ab und kehren nach Hause zurück. Die Fassade einer intakten Ehe wird aufrechterhalten.

Unterdessen hat Marks eifersüchtige Ex-Schwägerin Lil, die in ihn verliebt ist, Verdacht geschöpft. Sie findet heraus, dass Marnie eine Mutter in Baltimore hat, der sie Geld schickt und dass Marnie offenbar kriminell ist. Als Lil Mark davon erzählt, tut er so, als wäre das unwichtig. Mark, der Marnie unbedingt halten und ihr helfen will, schlägt eine Psychotherapie vor, was sie empört ablehnt. Er hat mehrmals beobachtet, dass Marnie, die von nächtlichen Albträumen heimgesucht wird, panische Angst vor der Farbe Rot und vor Gewittern hat. Er verwickelt sie spielerisch in einen Assoziationstest, der fast in einem Zusammenbruch Marnies endet, wodurch Mark aber die traumatischen Ursachen ihrer Ängste und ihres Verhaltens erahnt.

Bei einer Party trifft auch der Anwalt Strutt ein, den Lil eingeladen hat, nachdem sie mitbekommen hat, dass Mark den Diebstahl von Marnie beglichen hat. Marnie gerät in Panik, als sie Strutt wiedererkennt. Erneut will sie die Flucht ergreifen. Mark zwingt sie aber, bei der am folgenden Morgen stattfindenden Fuchsjagd mitzureiten und sich und der Familie vor Strutt keine Blöße zu geben. Als die Hunde über die Beute herfallen und ihr Blick auf die rote Jacke eines Reiters fällt, gibt sie ihrem Pferd in Panik die Sporen; das Pferd geht mit ihr durch und verletzt sich schwer beim Sprung über eine Mauer. Sie verschafft sich eine Pistole und erschießt das Pferd, um ihm weitere Leiden zu ersparen. Wieder im Haus, nimmt sie die Schlüssel zum Firmensafe. Sie öffnet den Safe, ist aber jetzt unfähig, die Geldbündel anzufassen. Mark, der ihr gefolgt ist, zwingt sie, mit ihm zu ihrer Mutter Bernice nach Baltimore zu fahren. Über einen Detektiv hatte er herausgefunden, dass Marnies Mutter in einen Mordfall verwickelt war, als Marnie noch ein Kind war, und die Mutter soll endlich erklären, was in dieser Nacht vorgefallen ist.

Während ein heftiges Gewitter tobt, zerrt Mark Marnie ins Haus. Als die Mutter hört, dass Marnie mit Mark verheiratet ist, verliert sie die Fassung, schlägt auf ihn ein und ist kaum zu bändigen. In diesem Moment kommen in Marnie die Erinnerungen an jene Nacht zurück. Ihre Mutter, die sich als Prostituierte durchschlug, empfing regelmäßig Matrosen in „weißen Anzügen“ und immer, wenn diese an die Tür klopften, musste Marnie das mütterliche Bett verlassen und auf einer Couch schlafen. Als ein Freier während eines Gewitters das verängstigte Kind in den Arm nahm und küsste, um es zu beruhigen, schlug die Mutter den Mann nieder im Glauben, der Matrose wolle sich an ihrer Tochter vergreifen. Als dieser sich wehrte und dabei die Mutter schwer verletzte, was zu deren Gehbehinderung führte, kam Marnie ihrer Mutter zu Hilfe und tötete mit einem Schürhaken den Mann, der dabei viel Blut verlor.

In der Gerichtsverhandlung hatte die Mutter alle Schuld am Tod des Matrosen auf sich genommen und dann versucht, in dem Kind jede Erinnerung an die Tat auszulöschen. Nach dem Vorfall hatte sie sich geschworen, aus Marnie einen „anständigen“ Menschen zu machen, in der Hoffnung, dass „Gott dem Kind die Tat vergeben werde“. Was ihr auch gut gelungen ist, wie Marnie mit Bitterkeit feststellt: aus dem Kind ist zwar eine Diebin und Lügnerin, aber eine zu sexuellen Beziehungen unfähige und insofern tatsächlich „anständige“ Frau geworden. Das Bestreben der Mutter, ihrer Tochter Ekel und Abscheu vor Männern einzuflößen, und ihr Leben in einer Lüge erklären ihr kaltes und abweisendes Verhalten gegenüber Marnie, der sie immer die Wahrheit über das damalige Geschehen verschweigen musste. In der vorletzten Szene sagt Bernice jedoch, sie habe niemals im Leben etwas für sich alleine gehabt und Marnie sei das Einzige im Leben, was sie je geliebt habe. Als Marnie sich darauf zärtlich an die Mutter drückt, ist diese zwar unfähig zu einer liebevollen Geste, verabschiedet Marnie aber mit „Goodbye, sugar pop“. Mark führt Marnie aus dem Haus, sie steigen in ihr Auto.

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