- Produktionsland: USA, CAN, FRA
- Erscheinungsjahr: 2005
- Länge: 157 Minuten
- Genre: Thriller
- FSK: 16
- Musik: John Williams
- Regie: Steven Spielberg
- Eric Bana: Avner Kaufman
- Geoffrey Rush: Ephraim
- Daniel Craig: Steve
- Hanns Zischler: Hans
- Mathieu Kassovitz: Robert
- Ayelet Zurer: Daphna Kaufman
- Ciarán Hinds: Carl
- Lynn Cohen: Golda Meir
- Ami Weinberg: Tzwi Zamir
- Mathieu Amalric: Louis
- Michael Lonsdale: Louis’ Vater
- Valeria Bruni Tedeschi: Sylvie
- Hiam Abbass: Marie Claude
- Jigal Naor: Dr. Mahmoud Hamshari
- Guri Weinberg: Mosche Weinberg
- Marie-Josée Croze: Jeanette
- Moritz Bleibtreu: Andreas
- Yvan Attal: Tony
- Omar Metwally: Ali
- Meret Becker: Yvonne
- Robert John Burke: Streitlustiger Amerikaner
- Gila Almagor: Avners Mutter
Während der Sommerspiele von 1972 in München überfällt die palästinensische Terrorgruppe Schwarzer September das Olympische Dorf und tötet elf israelische Athleten. Daraufhin setzt die israelische Regierung auf Vergeltung und lässt eine Todesliste mit den Namen von elf Verantwortlichen erstellen.
Der junge Mossad-Agent Avner Kaufman, Sohn eines israelischen Helden, wird von der israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir persönlich ausgesucht, Chef des Teams zur Tötung der Palästinenser zu werden, weil sie ihn noch als einen ihrer früheren Leibwächter kennt. Von vornherein ist festgelegt, dass die Operationen nur in Europa durchgeführt werden sollen, allerdings nicht jenseits des Eisernen Vorhangs, um keine politischen Komplikationen entstehen zu lassen, und auch nicht in arabischen Staaten – das ist den israelischen Streitkräften vorbehalten. Avner nimmt das Angebot an, obwohl seine junge Frau Daphna hochschwanger ist und er sie allein in Israel zurücklassen muss.
Von seinem Vorgesetzten Ephraim erfährt er die Namen der in das Attentat Involvierten. Allein auf sich und auf sein Team gestellt, ohne direkte Verbindung nach Israel und lediglich durch Schweizer Bankkonten finanziell abgesichert, soll er die Tötungen durchführen. Dazu stehen ihm vier Männer zur Verfügung, die genauso wenig Erfahrung mit dieser Tätigkeit haben wie er: der Heißsporn Steve, ihr Fahrer, ein entschlossener jüdischer Patriot, der „seit 10 Minuten für den Mossad arbeitet“, der Spielzeug- und Bombenbauer Robert aus Belgien, der zurückhaltende Carl, der seinen Sohn einige Jahre zuvor im Kampf für Israel verloren hat, und Hans, ein sachlicher Antiquitätenhändler und Dokumentenfälscher, der in Frankfurt ein Schläfer des Mossad war. Bei einem lockeren Arbeitsessen – Avner beweist hierbei zum ersten Mal seine im Kibbuz erworbenen Kochkünste – lernen sie sich kennen.
Über seine Frankfurter Jugendfreunde, die der Baader-Meinhof-Gruppe nahestehen und sich als Soldaten im Krieg ansehen, gelangen sie an den Informanten Louis, der für sechsstellige Dollarsummen die Aufenthaltsorte der Gesuchten liefert und auch mit Waffen und organisatorischer Hilfe dienen kann. Treffpunkt von Avner und Louis ist meist das Schaufenster eines Küchengeschäfts in Paris.
Ihre erste Zielperson Abdel Wael Zwaiter, den Übersetzer des arabischen Märchenbuchs Tausendundeine Nacht, stellt die Gruppe in Rom. Er ist unbewacht und damit ein leichtes Ziel. Robert und Avner lauern ihm in einem Hausflur auf und erschießen ihn nach kurzem Zögern.
Das Attentat auf den PLO-Repräsentanten Hamshari, der durch eine in einem Telefon verborgene Bombe in die Luft gesprengt werden soll, wird abgebrochen, um nicht seine Tochter mit zu töten. Die Gewissenhaftigkeit, mit der die Gruppe bedacht ist, Unschuldige zu schonen, markiert das frühe Stadium des Einsatzes. Erst als Hamshari allein ist, wiederholen die Agenten den Anschlag. Hamshari überlebt die Explosion allerdings schwer verletzt, weswegen Robert nun von den anderen beschuldigt wird, zu wenig Sprengstoff verwendet zu haben. Er wehrt die Vorwürfe jedoch mit dem Argument ab, er habe nicht das ganze Stockwerk sprengen wollen. Wenige Tage darauf erliegt Hamshari im Krankenhaus seinen Verletzungen.
In Zypern, dem nächsten Schauplatz, wird ein Sprengsatz im Hotelzimmer unter der Matratze des Opfers angebracht. Avner mietet sich im Nebenzimmer ein, um das Signal zum Zünden zu geben, sobald das Opfer im Bett liegt. Die folgende Explosion zerstört fast das gesamte Stockwerk des Hotels. Avner kommt wie weitere Hotelgäste beinahe selbst ums Leben. Louis habe den falschen Sprengstoff geliefert, versichert Robert, angesprochen auf die zu starke Explosion, und unterstellt Louis gar bewusste Sabotage. Doch die Gruppe kann auf Louis und seine Informationen nicht verzichten.
Der nächste Einsatz in Beirut (Operation Frühling der Jugend) bedarf militärischer Unterstützung; zwar hat die Gruppe Erfolg, jedoch kommt es zu einer Massenschießerei – genau das Gegenteil einer verdeckten, „chirurgischen“ Geheimdienstoperation, die auch prompt nicht unbemerkt bleibt: Die Weltpresse widmet sich dem Geheimdienstkrieg zwischen Israel und den arabischen Lagern und, wie sich im Verlauf des Films zeigt, beginnen der KGB und die CIA sich in den Konflikt einzumischen.
Avner lernt Louis’ Vater kennen, einen undurchsichtigen französischen Informanten, der den Handel mit Informationen und Waffen zusammen mit seinem Sohn als Familiengeschäft betreibt. Allmählich kommen immer heftigere Zweifel auf, ob die Personen auf ihrer Todesliste tatsächlich in das Attentat verwickelt sind. Auch die Rolle verschiedener Geheimdienste ist unklar. Louis’ Vater, Papa, lädt Avner zum Familienessen ein, scheint aber ein mysteriöses Spiel im Dschungel der Nachrichtendienste bar jeglicher Moral zu treiben und keine Loyalitäten zu kennen.
In Griechenland wird den Agenten ein Organisationsfehler beinahe zum Verhängnis: In Vorbereitung ihres fünften Auftrages tauchen sie in einer Wohnung in Athen unter, die ihnen Louis besorgt hatte. Kaum haben sie sich zur ersten Nacht auf ihre Lager begeben, als eine Gruppe PLO-Kämpfer den Raum betritt, der auch ihnen zugewiesen worden war. Mit gezückten Pistolen stehen sich beide Parteien gegenüber; die Mossad-Gruppe bezeichnet sich geistesgegenwärtig als Mitglieder des ANC, der ETA und der RAF, worauf es zunächst zum Waffenstillstand kommt, wenn auch nicht zur Verbrüderung. (Eingebettet in diese Episode ist ein Gespräch zwischen Avner und dem Palästinenser Ali über die Aussicht des Kampfes um Palästina; obwohl der Dialog kaum mehr als die typischen Positionen beider Seiten gegenüberzustellen versucht, gab er Filmkritikern aus mehreren politischen Lagern Zündstoff.)
Als beim fünften Attentat wieder das Zünden des Sprengsatzes misslingt, kommen Zweifel an Robert, dem Bombenbauer der Gruppe, auf, und die Frage wird aufgeworfen, ob Sabotage oder Unfähigkeit vorliegt. Hans tötet die Zielperson kurzentschlossen mit einer Handgranate. Im anschließenden Feuergefecht wird Ali von Carl erschossen. Robert gibt anlässlich der Vorwürfe seiner Kameraden zu, eigentlich ein ausgebildeter Bombenentschärfer zu sein.
Avners Frau begibt sich mit dem Kind auf seinen Wunsch hin nach Brooklyn, wo er sie sicherer wähnt. Die Tötungen werden fortgesetzt, doch allmählich beschleicht die Gruppe die Vermutung, sich selbst im Fadenkreuz zu befinden. Ihr Attentat auf den mutmaßlichen Kopf des München-Attentats, Salameh, wird von vermeintlich betrunkenen Amerikanern vereitelt, die vermutlich CIA-Agenten sind. In einer Hotelbar wird der einsam vor einem Drink sitzende Avner bald darauf auf eine attraktive Frau namens Jeanette aufmerksam. Er spricht sie an, und sehr rasch äußert sie den Wunsch, mit ihm auf ihr Zimmer zu gehen. Avner lehnt allerdings ab. In der Bar sieht er noch kurz Carl. Dann kehrt er in sein Zimmer zurück und telefoniert mit seiner Frau. Später geht er noch einmal in die Lobby, doch „Jeanette“ ist verschwunden. Er wittert den Duft ihres Parfums nahe Carls Zimmer und öffnet mit einem bösen Verdacht die Tür. Avner findet Carl nackt und ermordet im Bett auf und muss jetzt einsehen, dass er und seine Leute tatsächlich getötet werden sollen, auch wenn ihm nicht klar ist, wer der Auftraggeber ist.
Von Louis erfährt Avner die wahre Identität von „Jeanette“, die sich als niederländische Auftragsmörderin entpuppt. Gleichzeitig zeigt ihm Papa ein Foto, das beweist, dass er bereits selbst observiert wird. Sie beschließen, Carl zu rächen, jedoch ohne Robert, der mit seinen Nerven am Ende ist und darum beurlaubt wird, und suchen Jeanette auf ihrem Hausboot in Amsterdam auf. Sie tritt Avner, Steve und Hans ahnungslos nur in einen Morgenmantel gekleidet entgegen und wird von ihnen getötet. Zurück in Frankfurt betrinkt sich Hans beim gemeinsamen Abendessen mit Steve und Avner und äußert Zweifel am Sinn ihrer Taten. Im Morgengrauen finden ihn die beiden anderen erstochen auf einer Bank.
Bald darauf stirbt der von Selbstzweifeln geplagte Bombenbauer Robert bei einer rätselhaften Explosion. Avner, der mittlerweile seine Nächte angsterfüllt im Schrank statt im Bett verbringt – wie ihm in einer früheren Phase des Einsatzes von einem erfahreneren Agenten prophezeit worden war –, zweifelt immer mehr daran, dass es sich bei den Zielpersonen wirklich nur um die Drahtzieher des München-Attentats handelt. Sein nächster Einsatz missglückt, lediglich ein noch sehr junger Wachposten wird getötet. Avner bricht die Operation ab und zieht nach New York. Er weigert sich kategorisch, dem Mossad und der Regierung seine Quelle (Louis) zu nennen.
Avner versucht, mit seiner Frau in ein normales Familienleben zu finden, jedoch beschleicht ihn immer mehr das Gefühl, selbst zum Ziel eines Mordauftrags geworden zu sein. Er wird zunehmend paranoid, bei einem Spaziergang mit seinem Kind glaubt er, verfolgt zu werden. Avner ruft von einer öffentlichen Telefonzelle bei Papa an; dieser beteuert in dem Gespräch, dass Avner von seiner Seite her nichts Böses drohe.
Avner stürmt in die israelische Botschaft und droht mit Enthüllungen, falls seine Familie weiterhin bedroht werde, und verlangt Ephraim zu sprechen. Avner ist zutiefst traumatisiert; im Bett mit seiner Frau erscheinen Szenen der Geschehnisse am Fürstenfeldbrucker Flughafen vor seinem geistigen Auge.
Am Ufer des East River trifft er schließlich mit Ephraim zusammen, der blinden Gehorsam fordert und jegliche Zweifel an der Legitimität des Auftrags und der verwendeten Maßnahmen zurückweist. Allerdings gibt er zu, dass auch andere Teams mit Aufträgen ausgeschickt worden seien. Avners Bitte, gemäß jüdischer Gastfreundschaft mit ihm und seiner Familie zu Abend zu essen, lehnt Ephraim ab, und beide gehen getrennte Wege.
Im Abspann wird erwähnt, dass neun der elf Todeskandidaten eliminiert wurden und auch Salameh 1979 getötet wurde.