Tour de Ruhr

  • Produktionsland: GER
  • Erscheinungsjahr: 1981
  • Länge: je 45 Minuten
  • Genre: Serie
  • FSK: 6
  • Musik: Arthur Lauber
  • Regie: Reinhard Schwabenitzky
  • Henry van Lyck: Karlheinz Stratmann
  • Marie-Luise Marjan: Lisbett Stratmann
  • Klaudia Schunck: Martina Stratmann
  • Eckhard Heise: Harald Schlümer
  • Elfi Eschke: Ines
  • Ralf Richter: Wölfchen
  • Michael Gempart: Der Schweizer
  • Astrid Jacob: Klärchen Thünnissen
  • Bernd Göke: Musiker beim Straßenfest
  • Ruth Brück: Tante Änne
  • Sepp Wäsche: Onkel Jakob
  • Heinz Wildhagen: Opa Berghoff
  • Dorothea Walda: Bäuerin auf dem Hofverkauf
  • Jochen Kolenda: Tankstellenbesitzer
  • Wolfgang Grönebaum: Berittener Polizist

Ruhrgebietstourismus lange vor der Route der Industriekultur. Die Serie von Elke Heidenreich beschreibt die Radtour der Familie Stratmann und eines Pärchens durchs Ruhrgebiet. Abgesehen von diversen Familien- und Freundschaftskonflikten bekommt man tolle Eindrücke aus dem Ruhrgebiet der frühen 80er, das auch damals schon ziemlich grün war. Aber auch Zechensterben und Wohnsanierung prägen das Bild.

Folge 1

Karlheinz Stratmann und Harald Schlümer sind als Bundesbahnbeamte im mittleren Dienst auf dem Bahnsteig tätig.

Karlheinz möchte gerne anderen Leuten vorschreiben, was sie zu tun haben, insbesondere seiner Frau Lisbeth und seiner Tochter Martina, wodurch es mit ihm häufig zum Streit kommt. Er fährt eine alte Mittelklasse-Limousine und lebt mit seiner Familie in einem Wohnblock. Lisbeth ist über die Mittagszeit als Aushilfe in der Gaststätte Hüttenkieker beschäftigt. Martina hat einen Freund namens Wölfchen, der schon arbeitet und ein Auto besitzt. Die Beziehung wird von den Eltern aber nicht gern gesehen.

Harald neigt zum Angeben und fährt ein neues Coupé. Damit führt er die Näherin Ines aus, mit der er seit einer Woche zusammen ist. Er berichtet vom Leben auf dem Bahnsteig und Ines von ihrem ungewöhnlichen Vorhaben einer Radtour durch das Ruhrgebiet, der sich Harald ungefragt anschließt.

Um sich wichtig zu tun, fragt Harald seinen Arbeitskollegen, ob er an der Tour teilnehmen wolle. Karlheinz berichtet wiederum mittags im Hüttenkieker beim Bier seiner Frau und der ebenfalls anwesenden Tochter von der Idee. Lisbeth gibt sich verwundert. Martina gefällt solch eine Tour zunächst gar nicht, ändert im Laufe des Tages aber ihre Meinung, als ihr Freund vorschlägt, sie jeden Abend besuchen zu kommen. Nachdem Harald seinen Kollegen wiederholt fragt und anmerkt, er käme mit Ines ohnehin an seiner Wohnsiedlung vorbei, kaufen sich Karlheinz und Lisbeth Fahrräder.

Am ersten Urlaubstag trifft Harald mit einem Rennrad ohne Gepäckträger bei Ines ein, so dass er lediglich mit einem Rucksack bepackt ist. Nach kurzer Fahrt treffen die beiden überraschend auf Familie Stratmann, was Ines verärgert. Harald gibt aber zu bedenken, dass er mit Karlheinz weiter zusammenarbeiten müsse und schlägt vor, nach einem Tag alleine weiterzufahren. Martina freundet sich dabei mit Ines an. Die fünf fahren an einem Kanal entlang und wollen dann im Imbiss Schlemmer-Stübchen speisen, werden aber von einer unfreundlichen und zu allem Überfluss hinter der Speisetheke rauchenden Bedienung abgeschreckt. Sie besichtigen das Neue Schiffshebewerk Henrichenburg und beenden ihre Etappe in einer Gaststätte mit angeschlossener Pension. Die Familie Stratmann übernachtet dort gemeinsam in einem Zimmer, was Martina nicht behagt. Harald und Ines wollen zelten, müssen aber wegen vergessener Heringe zur Pension zurückkehren.


Folge 2

Karlheinz plant im Speiseraum eine Route mit dem Ziel Westerholt. Harald und Ines frühstücken hingegen auf dem Zimmer, um unbemerkt zu bleiben. So können die Stratmanns sie zur Enttäuschung von Martina gerade noch davonfahren sehen. Auf der Landstraße treffen sich aber doch alle wieder und setzen die Reise gemeinsam fort.

Eine rote Baustellenampel trennt dann Männer und Frauen, was die Frauen dazu nutzen, in einer Gaststätte bei Erfrischungsgetränken zu warten. Die Männer übersehen die Fahrräder vor der Tür und werden erst von einem skurrilen Schweizer Fahrradfahrer mit Anhänger am Wegesrand aufgehalten, der berichtet, er käme aus Rapperswil, wäre auf der Rückreise aus Moskau und fände sich im Ruhrgebiet nicht zurecht, so dass er das Gefühl habe, im Kreis zu fahren. Dann treffen die Frauen ein, woraufhin sich das Ehepaar Stratmann ob des Vorfalls gegenseitig beschimpft, was Harald und Ines nutzen, um alleine weiterzufahren.

Harald verletzt sich zunächst bei einem Sturz in den Straßengraben und wird dann mitten in der Landschaft von zwei berittenen Polizisten aufgefordert, an seinem Fahrrad Licht sowie Schutzbleche nachzurüsten. Ines ist dabei überrascht, wie ungewohnt kleinlaut sich Harald gibt: „… ich bin ja selber Beamter …“ In der nächsten Innenstadt lässt Harald sein Fahrrad nachrüsten, während Ines Heringe für das Zelt kauft. Als die beiden sich anschließend im Schlosspark ausruhen, kommt auf einmal Martina angerannt, um ihren Ball auf dem Weg in einen Teich aufzuhalten.

Karlheinz passt es nicht, dass Martina dazu ins Gewässer hineinläuft und verordnet ihr für den Abend Stubenarrest, wobei sich Wölfchen angekündigt hat. Ines verspricht Martina zu helfen und kommt mit nach Westerholt. Dort gehen die Erwachsenen zum Essen aus und Martina mit Wölfchen zum Tanzen. Als sich der Restaurantbesuch dem Ende zuneigt, wird Martina von Ines und Harald informiert, so dass sie rechtzeitig in ihrem Hotelzimmer sein kann.


Folge 3

In einer Pause baden Martina und Ines im See, was Karlheinz überhaupt nicht passt, woraufhin Martina nicht mehr an der Tour teilnehmen möchte. Lisbeth rettet die Situation, in dem sie einen Besuch bei Onkel Jakob und Tante Änne vorschlägt, die ganz in der Nähe wohnen. Martina bittet mit Erfolg darum, dass auch Ines und Harald mitkommen. Die Reisegruppe begegnet erneut dem skurrilen Schweizer und passiert wenige Meter vor dem Ziel ein Straßenfest, das gleichzeitig eine Protestveranstaltung gegen den Abriss der Wohnsiedlung ist.

Martina besucht Opa Berghoff mit seiner Ziege und lernt dann einen Protestsänger auf dem Fest näher kennen. Als dieser am späten Abend aber meint, Martina müsse politischer werden, wendet sie sich wieder von ihm ab. Onkel Jakob hält eine Rede, in dem er zum Kauf der Häuser in der Siedlung aufruft, welche nach Zechenstilllegung aufgegeben werden sollen. Er geht darüber hinaus davon aus, dass die Zeche bald wieder aufmachen werde, da Kohle noch eine Zukunft habe.

Wölfchen begegnet Karlheinz im Haus und vermutet, es handele sich um Onkel Jakob. Da Martina gerade beim Protestsänger ist, gehen die beiden in ein Lokal, wo sich Karlheinz über die Arbeit von Wölfchen wundert: „Stahlkocher, was ist das für ein Beruf?“ Schließlich findet er Wölfchen aber doch ganz in Ordnung.

Harald baut sein Zelt im Garten auf, um dort alleine zu übernachten. Ihn interessieren die Geschehnisse überhaupt nicht und er verabredet mit Ines, am nächsten Tag ohne die Stratmanns weiter zu fahren.

Am Abend schwärmt Lisbeth noch von Schloss Berge und dass man dort Essen gehen wolle. Martina und Ines, die im Wohnzimmer nächtigen, halten dies als eine Folge davon, immer wieder Berichte über Königshäuser zu lesen.


Folge 4

Am Morgen fragt Harald, ob man sich absetzen solle, doch Ines spricht davon, dass alle zusammen im Schloss zu Mittag essen wollen. Zunächst frühstückt man aber gemeinsam mit Tante Änne, Onkel Jakob und Opa Berghoff im Garten. Im Schloss-Restaurant zieht sich Lisbeth auf der Toilette ein neues Kleid an, während Martina, Karlheinz und vor allem Harald durch schlechtes Benehmen auffallen. Martina telefoniert noch vor dem Essen mit Wölfchen, um die Situation auf dem Straßenfest zu erklären, was ihr aber nicht gelingt. So muss Karlheinz ihr im Schlossgarten gut zureden, dass Wölfchen ganz in Ordnung sei und sie ihn komme lassen solle.

Auf der Weiterfahrt besteht Karlheinz darauf, die Stätten seiner Kindheit mal wieder anzusehen, und schlägt vor, die anderen sollen alleine in den Ruhr-Zoo fahren. Harald folgt ihm aber. Die beiden sehen sich den alten Rangierbahnhof an, wo Karlheinz von seiner Beziehung mit Klärchen erzählt, der Lisbeth gefolgt und dann schwanger geworden sei. Harald zweifelt im Gegenzug, ob Ines die richtige Frau für ihn sei, da sie zu viel diskutiere, was Karlheinz ihm auszureden versucht. Man sieht sich auch noch das alte Fußballstadion an, in dem Karlheinz früher oft gewesen ist und begibt sich schließlich in den verabredeten Treffpunkt, der Gaststätte Sporteck, wo Karlheinz noch sehr bekannt ist.

Zwischendurch besucht Karlheinz noch Klärchen, die mittlerweile von ihrem Mann geschieden ist. In dieser Zeit beginnt sich Harald für eine junge Frau zu interessieren, die mit ihrer Mutter gekommen ist. Als er mit ihr vor der Tür steht, trifft gerade Ines ein, die es nur mit „Lass dich nicht stören!“ kommentiert. Wölfchen hat Martina bereits im Zoo aufgesucht und bietet Harald auf Nachfrage an, ihn mit nach Dortmund zu nehmen. Karlheinz kann dies aber so eben verhindern, in dem er für Harald und Ines ein Doppelzimmer und für seine Familie ein Dreibettzimmer über dem Lokal gebucht hat. Der Erfolg bleibt aber aus: Ines möchte nur Schlafen und in Ruhe gelassen werden.


Folge 5

Beim Innenstadtaufenthalt bucht Karlheinz in einem Reisebüro eine Übernachtung in einem Landgasthof, um seine Familie zu überraschen, während sich Martina in einem Modegeschäft ein T-Shirt anzieht, aber nicht bezahlt. Ines und Harald verabreden, einen Wohnwagen für die nächste Nacht zu buchen, um allein zu sein, und sind verblüfft, dass Liesbeth mit einem Bekannten im gleichen Restaurant sitzt. Das nächste Ziel der Tour ist der Traumlandpark, wo Karlheinz das Preisschild am T-Shirt seiner Tochter auffällt.

Für das anschließende Picknick holt Harald Bier von der nächsten Gaststätte, wobei ihm der Sattel gestohlen wird. Dann übernachten Harald und Ines auf dem gebuchten Campingplatz, während die Familie Stratmann weiter zum Landgasthof fährt. Dort findet sich auch Wölfchen ein, der sich nach einem Besuch der Bar mit in Martinas Zimmer schleicht. Auf dem Campingplatz verläuft der Abend nicht so reibungslos, Ines ermahnt Harald: „Ich bin nicht einfach dein Betthäschen!“


Folge 6

Nach dem Aufwachen fragt Harald, ob man noch ein paar Tage auf dem Zeltplatz bleiben sollte, aber Ines möchte die Verabredung zum Frühstück mit den Stratmanns einhalten.

Lisbeth sieht Wölfchen beim Verlassen des Hotels, Karlheinz beim Davonfahren sowie Ines und Harald beim Entgegenkommen auf der Landstraße. Als Wölfchen zum Frühstück erscheint und so tut, als käme er von zu Hause angereist, glauben alle nur selbst die Wahrheit zu wissen. Schließlich gefällt Wölfchen die Stimmung nicht und er fährt wieder zurück nach Dortmund.

Obwohl es ein Umweg ist, setzt sich Harald damit durch, seine Heimatstadt Duisburg zu besichtigen. Man besucht zunächst die Tankstelle von seinem alten Freund Hotte Niemeyer. Dabei gibt Harald so sehr mit seinem gesicherten Leben als Beamter an, dass Ines zunehmend angewidert ist. Der nächste Programmpunkt ist eine Hafenrundfahrt. Vor dem Anleger trifft man erneut den Schweizer Radfahrer, zudem bricht ein Streit zwischen Harald und Ines aus, der darin mündet, dass sich Harald verabschiedet und nach Hause fährt.

Die verbleibenden Tourteilnehmer fahren am Rhein entlang zu einem Café, das die Stratmanns zuletzt besucht haben, als Martina noch klein war. Ines erzählt auf der Terrasse beim Eisessen, sie werde weiter nach Amsterdam fahren und dort auch das Popfestival besuchen. Martina schließt sich ihr an, woraufhin das Ehepaar Stratmann alleine ist. Karlheinz kündigt eine Überraschung an und besorgt Fahrkarten nach Amsterdam, während seine Frau auf dem Bahnsteig wartet.

 

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